
App, Medienguide und Content werden gemeinsam entwickelt
Innovation durch Co-Creation
Wie funktioniert die Zusammenarbeit, damit ein tatsächlich innovatives Produkt entsteht?
Von:
Wolfgang Schreiner (NOUS Wissensmanagement GmbH), Gunther Reisinger (NOUS Wissensmanagement GmbH), Wien
„nous“ steht im Griechischen für die Verbindung von Wissen und Intuition. Seit 2003, als NOUS mit einem Multimediaguide im BA Kunstforum Wien an den Start ging, steht die Weiterentwicklung des Zusammenspiels von Technologie und Inhalt vermehrt im Vordergrund.
Mit NOUS Sonic wird nun erstmals auch eine Hardware-Lösung angeboten – neben den vorhandenen Produkten für Audioguides, Führungssystemen sowie Content-Management-Systemen fokussiert sich das Unternehmen damit zunehmend auf den immersiven Audiobereich sowie zugehöriger Contentproduktion
Aber was macht eine Lösung letztlich erfolgreich? Wie funktioniert die Zusammenarbeit, damit ein tatsächlich innovatives Produkt entsteht, das über die reine Anwendung von Tools hinaus geht?
Für NOUS liegt die Antwort in einem gelebten und nicht-hierarchischen Co-Working-Prozess: Beide Seiten – Agentur wie Museum – sollten sich an dem Prozess kooperativ beteiligen, in den Museen sollte das vorhandene kreative Potenzial mitwirken können. Vice versa hat die Agentur einen guten Überblick über das Feld und die Branche und kann so garantieren, dass das Rad nicht neu erfunden wird und dass immer die jeweils geeignete Technologie zum Einsatz kommt: 1+1 ergibt dabei immer mehr als 2!
Hinsichtlich der inhaltlichen Entwicklung arbeitet NOUS etwa mit Design Thinking und Personas. Beim Projektmanagement setzt NOUS auf agile Methoden (Scrum), wodurch Zeit, Budget und Projektfortschritt im Einklang gehalten werden. Strukturiertes Business Modelling (Lean) unterstützt dabei, nachhaltigen Mehrwert und neue Besuchsgruppen zu finden. Schon beim Prozess der Fördereinreichungen kann NOUS durch Workshops unterstützen.
Hinsichtlich der inhaltlichen Entwicklung arbeitet NOUS etwa mit Design Thinking und Personas. Beim Projektmanagement setzt NOUS auf agile Methoden (Scrum), wodurch Zeit, Budget und Projektfortschritt im Einklang gehalten werden. Strukturiertes Business Modelling (Lean) unterstützt dabei, nachhaltigen Mehrwert und neue Besuchsgruppen zu finden. Schon beim Prozess der Fördereinreichungen kann NOUS durch Workshops unterstützen.
Für den Erfolg und die Einhaltung der zeitlichen und damit finanziellen Rahmenbedingungen ist es von größter Bedeutung, dass die Institution und ggf. ihre Stakeholder ein Projekt auf allen Ebenen unterstützen: Der Zeitplan sollte ernst genommen werden, die Ziele klar definiert und abteilungsübergreifendes Zusammenarbeiten gewährleistet sein, idealerweise mit nur einer:m Ansprechpartner:in für die Agentur.
Auf technischer Ebene pflegt NOUS – wo möglich – den Ansatz des Human Centered Computing (vgl. dazu Wiener Manifest für digitalen Humanismus, 2021) – im Sinne einer gegenseitigen Inspiration von Geisteswissenschaften und IKT! So werden die besten Ergebnisses für die Zielgruppe und die Institution erzielt, was auch die User:innenfreundlichkeit und voll-inklusive Lösungen mit einschließt.
Als Best-Practice-Beispiele für Kooperationen unterhält NOUS mehrere EU- und Konsortial-Projekte: Schon bei der Antragsstellung arbeiten interessierte Institutionen zusammen und entwickeln gemeinsam ein Projekt. Bei EU-Förderungen stehen User:innen, Technologie und Business Modelle im Mittelpunkt der Bewertungen – das Projekt muss sich auf allen Ebenen bewähren. Joint Ownership stellt sicher, dass alle Institutionen vom Projekt profitieren.
So hat etwa das Forschungs- und Entwicklungsprojekt hiStory – Sharing your Stories of Heritage die gesellschaftliche und soziale Inklusion älterer Menschen als übergeordnetes Ziel: Eine Thematik, die besonders in Zeiten der Covid19-Pandemie (und darüber hinaus) an Bedeutung gewinnt. Ab April 2022 bietet hiStory ein analoges wie digitales Eco-System zur Ermöglichung und Unterstützung eines moderierten Storytelling-Prozesses für interessierte Institutionen (Oral History).
Ein weiteres Beispiel für gelebte Kooperation auf EU-Ebene ist BeauCoup – Building Active User Experiences to Bring Culture to the People: Oftmals werden ältere Menschen (65+) aus gesundheitlichen oder gesellschaftlichen Gründen von kulturellen Erfahrungen in kunstnahen Einrichtungen ausgeschlossen (z. B. körperliche Beeinträchtigungen, abgelegener Wohnort, Pflegebedürftigkeit): Das Projekt wird bis Ende 2024 eine Lösung schaffen, die es älteren Mitmenschen ermöglicht, kulturelles Erbe auch außerhalb bestehender institutioneller Kontexte zu erkunden und damit zu interagieren.
Beispiele für gelungene co-creative Anwendungen:
- Jüdisches Museum Berlin – App, Medienguide und Content wurden gemeinsam entwickelt und werden auch gemeinsam gepflegt (>>> weitere Informationen)
- Louvre Abu Dhabi – Aus einer anfangs unklaren Mission wurde durch Kooperation ein sehr spezifisches Produkt, das alle Audioformate des Museums vereint. Kürzlich hinzu gekommen ist KI gestützte Image-Recognition (>>> weitere Informationen)
- National Library of Wales – Archivmaterial wird immersiv für Besucher:innen aufbereitet (>>> weitere Informationen)
- Haus der Geschiche Baden Württemberg – InGe bietet einen niederschwelligen Einstieg, mehrere Interaktionsformate sowie einen moderierten Rückkanal im Sinne von Citizen Science (>>> weitere Informationen)
- Nationalpark Thayatal – Auf der Suche nach der Wildkatze – eine kleine, aber sehr feine App für Kindergruppen im Nationalpark (>>> weitere Informationen)