LED-Spots im Berg der Erinnerungen, 2013
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Im Fokus: Beleuchtung – was beleuchten und wie stark
Von: Viktoria Kager (Architektin und Ausstellungsdesignerin), Graz

Ohne Zweifel ist das Licht ein wichtiges Hilfsmittel um Kunst, Technik oder historische Exponate in den Mittelpunkt zu stellen, um eine ansprechende, aussagekräftige, sehenswerte und spannende Darstellung zu erzielen. Durch Licht können emotionale Stimmungen und Erlebnisse verstärkt und auch in eine gewünschte Richtung gelenkt werden. Mit verschiedenen Lichtfarben, durch die Art der Lichtverteilung, durch das Design sowie die Anordnung der Leuchten und Lichtträger werden unterschiedliche Lichtsituationen – Lichträume – geschaffen, die den jeweiligen ausstellungstechnischen Bedürfnissen entsprechen.
Neben optischen Inszenierungen von Exponaten und der optimalen Wahrnehmbarkeit durch den Besucher ist der konservatorische Aspekt nicht außer acht zu lassen. Denn das gewählte Licht soll den Charakterzug das Ausstellungsstück unterstützen und unterstreichen, nicht zerstören. Dies erfordert hinreichende Kenntnisse der Materialbeschaffenheit und deren erforderlichen Schutz.

Exponat > Empfehlungen

  • Metall, Stein, Keramik, Juwelen, Emaille > max. 300 Lux
  • Öl- und Temperfarbengemälde, Horn, Naturleder, Knochen, Elfenbein, Holz, Lack > max. 150 bis 180 Lux
  • Textilien, Kostüme, Aquarelle, Tapisserien, Drucke, Zeichnungen, Briefmarken, Miniaturen, gefärbtes Leder, Guache-Malerei, Gemälde in Leimfarben, Manuskripte > max. 50 Lux
Das International Council of Museum (ICOM) spricht die Empfehlung von max. 30 μW/m² UV-Strahlungsleistung für den UV-A und UV-B-Bereich aus.
Diese Werte können bei jedem Lampenhersteller ermittelt werden. Durch UV-absorbierendes Acrylglas (z. B. PLEXIGLAS®) können Exponate geschützt werden.

Sehen ohne Störungen

Raum- und Objektbeleuchtung müssen an einem Strang ziehen, um keine Sehstörungen hervorzurufen. Es sollten keine Schatten oder Lichtmuster an den Wänden entstehen, auch Reflexionen sind für den Museumsbereich nicht optimal.
Wichtig zu berücksichtigen ist die einfache Formel: Reflexion/Lichtquelle –> Einfallswinkel = Ausfallswinkel. Wenn der Abstand des Strahlers von der Wand zu groß ist, dann besteht die Gefahr einer Blendung und der Betrachter projiziert seinen eigenen Schatten auf das Objekt. Davor schützen kann eine gute Einstellung der Lichtquellen mit genauer Berücksichtigung des Einfallswinkels und der Höhe der Positionierung. Ein Lichteinfallswinkel von 25° bis 30° ist äußerst praktikabel für die Augen des Betrachters und die perfekten Ausleuchtung.

Ein größerer Abstand von Wandflutern zur Wand bedeutet bessere Gleichmäßigkeit, birgt aber die Gefahr von Direktblendung.

Credits und Zusatzinfos: 
Foto: LED-Spots im Berg der Erinnerungen, 2013 (Foto: BISDATO, www.bisdato.com)
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