Foto: JMW/ Stefan Fuhrer
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IG Antisemitismuskritik
Veranstaltungsübersicht 2024/25

 

Dienstag, 12. November 2024, 15.30-18.30 Uhr

Geleitete Ausstellungsanalyse „Tacheles reden. Antisemitismus – Gefahr für die Demokratie”

Workshop in Kooperation mit dem Österreichischen Parlament

Ort: Österreichisches Parlament, Dr. Karl Renner-Ring 3, 1010 Wien und Bezirksmuseum Josefstadt, Schmidgasse 18, 1080 Wien
Treffpunkt: Parlament, Café Agora – Besucherzentrum im Parlament (nach der Sicherheitsschleuse – Lageplan Café Agora

Wie kann antisemitismuskritisches Ausstellen konkret aussehen? In einem partizipativen Workshop wird die Ausstellung Tacheles reden. Antisemitismus – Gefahr für die Demokratie im Österreichischen Parlament nach einer vorgestellten Methode analysiert. Im Anschluss diskutieren wir die Ergebnisse der Ausstellungsanalyse im Bezirksmuseum Josefstadt. 
Mit Rifka Junger (Parlaments), Wolfgang Schmutz und Karin Schneider (Workshopleitung) sowie Vertreter:innen von LIKRAT, die in verschiedenen Rollen an der Überarbeitung von „Tacheles reden” beteiligt waren.
>>> Infos zur Ausstellung 

Beschränkte Teilnehmer:innenzahl. Anmeldung an: ig.antisemitismuskritik@gmail.com

Weitere wichtige Hinweise: 
  • Kommen Sie schon 15 Minuten vor Workshopbeginn zum Parlament.
  • Registrieren Sie sich bestenfalls bis 10. November online für den Parlamentsbesuch unter >>> diesem Link.
  • Bringen Sie jedenfalls Ihren amtlichen Lichtbildausweis mit. 
  • Vor Einlass in das Parlamentsgebäude finden Sicherheitskontrollen statt (Ausweiskontrolle, Scannerstraßen für Personen und Behältnisse). Bitte beachten Sie die Liste der Gegenstände, die Sie nicht in das Parlamentsgebäude mitnehmen dürfen.

Rifka Junger ist Referentin für jüdisches Leben, Antisemitismusbekämpfung und Holocaustgedenken  in der Parlamentsdirektion.

Wolfgang Schmutz ist Bildungsberater, Dozent und Gedenkstättenpädagoge. Er ist spezialisiert auf teilnehmer:innenzentriertes und ortsspezifisches Lernen zu NS und Holocaust, konzipiert und leitet Praxisentwicklungsformate und Public-Memory-Projekte. Von 2009-2020 war er Mitarbeiter und Projektleiter an mehreren Gedenkstätten, von 2020-2022 koordinierte er mit Karin Schneider und Paul Salmons das EU-Projekt MemAct. Derzeit berät er u. a. das USHMM sowie die Claims Conference und ist außerordentlicher Professor für Geschichte im Salzburg-Programm der University of Redlands.

Karin Schneider ist Kunstvermittlerin und Zeithistorikerin. Sie leitet die Kunstvermittlung der Museen der Stadt Linz (Lentos Kunstmuseum, Nordico Stadtmuseum). Von 2007–2022 war sie in unterschiedlichen Projekten zu Praxis- und Aktionsforschung tätig u.a. zu künstlerischen und partizipativen Methoden der Erinnerungskultur an der ZHdK und der Akademie der bildenden Künste Wien und koordinierte mit Wolfgang Schmutz und Paul Salmons das EU-Projekt MemAct (2020–2022) an den Museen der Stadt Linz. Von 2001–2007 war sie die Stabstelle Kunstvermittlung am mumok.

LIKRAT ist ein Dialogprogramm der Jugendabteilung der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Jüdische Jugendliche im Alter von 14-16 Jahren erhalten eine professionelle Ausbildung in den Bereichen jüdische Religion, Kultur, Geschichte, Shoah, Israel, Kommunikation und Gruppendynamik. Nach erfolgreichem Abschluss besuchen sie diverse Bildungseinrichtungen in ganz Österreich und treten mit nicht-jüdischen Gleichaltrigen in einen offenen Dialog. Durch die Peer-to-Peer Methode entsteht ein Gespräch auf Augenhöhe. Dabei können offene Fragen beantwortet, kritische Themen angesprochen und mögliche Vorurteile aufgeklärt werden.
 

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Montag, 2.  Dezember 2024, 16.00-19.00 Uhr

Antisemitismuskritik im Museum

Workshop mit Romina Wiegemann vom Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung
 
Ort: Wien, Veranstaltungsort wird nach Anmeldung bekannt gegeben
Anmeldung erforderlich unter ig.antisemitismuskritik@gmail.com (Begrenzte Teilnehmer:innenzahl)
 
Antisemitismus ist ein aktuelles und gesamtgesellschaftliches Gewalt-, Macht- Ungleichheits- und Diskriminierungsverhältnis. Antisemitische Strukturen und tradierte Ressentiments prägen daher auch progressive und sich als diskriminierungskritisch verstehende Räume. Ein historisierendes oder anderweitig verkürztes Verständnis von Antisemitismus in Institutionen führt immer wieder zu problematischen Umgangsweisen, der Abwehr von Antisemitismuskritik und der Ausblendung bzw. selektiven Instrumentalisierung jüdischer Perspektiven. Menschen, die Antisemitismus erfahren oder kritisieren, geraten nicht selten in die Defensive. Nicht nur, aber insbesondere die pädagogische Vermittlung von Nationalsozialismus und Shoah sowie Thematisierungen jüdischer Geschichte und Gegenwart führen in Lernräumen verstärkt zur Reaktivierung antisemitischer Projektionen. 
Diese Dynamiken verweisen auf die Unabgeschlossenheit der Vergangenheit und die Wirkmächtigkeit antisemitischer Kontinuitäten bis in die Gegenwart. 

Ein adäquater Umgang mit Antisemitismus setzt, wie jeder Umgang mit Gewalt- und Diskriminierungsverhältnissen, eine phänomenspezifische Auseinandersetzung voraus, die die jeweilige Erfahrungsdimension von Betroffenen miteinschließt. 
Der Workshop „Antisemitismus im Museum“ bietet Interessierten aus dem Tätigkeitsfeld die Möglichkeit, sich (selbst-)reflexiv mit Antisemitismus als Erfahrung und Struktur auseinanderzusetzen und ermöglicht Impulse für eine antisemitismuskritische Professionalisierung.

Romina Wiegemann, geboren 1984 in Wien, leitet im Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung (Berlin) die Pädagogik und die Bildungsprogramme. Sie ist seit vielen Jahren in der antisemitismus- und diskriminierungskritischen Erwachsenenbildung tätig. Erfahrungen in der Betroffenenberatung und in der themenbezogenen Supervision und Fachberatung von Teams, Institutionen, Bildungsprojekten und politischen Strategien.
 

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Save the date: Donnerstag, 16. Jänner 2025 

Perspektiven einer intersektionalen und antisemitismuskritischen Museums- und Kulturarbeit

Vortrag und Podiumsdiskussion
 
Ort und Uhrzeit werden noch bekannt gegeben.
 
Impulsvortrag: Randi Becker (Soziologin mit Fokus auf Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und Intersektionalität) mit anschließender Podumsdiskussion.
 
Intersektionale Ansätze gewinnen im Kunst- und Kulturbereich durchwegs an Bedeutung. Künstler:innen, Kulturarbeiter:innen wie auch Museumsmitarbeiter:innen wollen auf das Ineinanderwirken von verschiedenen Diskriminierungsformen – sei es aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Weltanschauung, Geschlecht, sexueller Identität, Behinderung, Alter, etc. – aufmerksam machen. So beschäftigen sich Ausstellungen, Diskussionsveranstaltungen und künstlerische Arbeiten verstärkt mit (Prozessen) der Ausgrenzung von (mehrfach) marginalisierten Menschen durch die Mehrheitsgesellschaft. 
Gleichzeitig finden in vielen intersektionalen Diskursen und Milieus verkürzte Analysen von Unterdrückungsmechanismen statt, die insbesondere Antisemitismus nicht als diskriminierendes Welterklärungsmodell fassen (können) und somit zu Ausgrenzungsprozessen von Jüdinnen:Juden führen – etwa durch das Produzieren, Ausstellen und Rechtfertigen antisemitischer Arbeiten unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit. 
 
In dieser Diskussionsveranstaltung möchten wir die Diskrepanz zwischen diskriminierungskritischem Selbstanspruch und der Reproduktion von Antisemitismus im Kultur- und Museumsbereich gemeinsam mit Expert:innen in den Blick nehmen. Hierbei sollen gemeinsam die Voraussetzungen und Chancen antisemitismuskritischer Intersektionalitätsansätze diskutiert werden.  

Credits und Zusatzinfos: 

Die Veranstaltungen werden von der Initiativgruppe (IG) Antisemitismuskritik im Museumsbund (Louise Beckershaus, Livia Erdösi und Anna Jungmayr) organisiert. Die IG Antisemitismuskritik organisiert Veranstaltungen, um Museumsmitarbeiter:innen und Kulturarbeiter:innen für das Thema Antisemitismus im Museumsbereich zu sensibilisieren und den Austausch zu antisemitismuskritischer Museumsarbeit zu fördern.
Kontakt: ig.antisemitismuskritik@gmail.com

Die Veranstaltungen der IG Antisemitismuskritik werden vom Zukunftsfond Österreich unterstützt.


Foto:
Das Jüdische Museum Wien zeigt im frei zugänglichen Schaufenster im Museum Dorotheergasse eine Bilderserie der ukrainisch-israelischen Künstlerin Zoya Cherkassky-Nnadi. In dieser verarbeitet sie künstlerisch den brutalen Angriff der Terrororganisation Hamas vom 7. Oktober 2023 auf Israel.
Foto: JMW / Stefan Fuhrer
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