Veranstaltungsübersicht 2025
- CSRD-Regulatorik – was kommt auf Museen zu?
9. Jänner, 11 bis 13 Uhr, online
- Soziale Nachhaltigkeit – Museen & Wellbeing
5. Februar, 11 bis 13 Uhr, online
- Klimakorridor: Annäherung in der Praxis
8. April 2025, 15–17 Uhr, mumok, Wien
- Nachhaltiges Ausstellen – Trial & Error
23. April 2025, 11 bis 13 Uhr, online
- Besucher:innenmobilität
12. Juni, 11 bis 13 Uhr, online
CSRD-Regulatorik – was kommt auf Museen zu?
9. Jänner 2025, 11 bis 13 Uhr, online
Die
Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtetet große Unternehmen über bestimmte Nachhaltigkeitsaspekte zu berichten. Große Unternehmen in der EU sind jene, auf die mindestens zwei der folgenden drei Kriterien zutrifft: mehr als 250 Mitarbeiter:innen, mehr als 40 Millionen Euro Umsatz und/oder mehr als 20 Millionen Euro Bilanzsumme.
Direkt sind bis dato zwar nur einige wenige Museen betroffen, indirekt kommen allerdings immer mehr Häuser damit in Berührung. Sei es durch die Aufforderung von Lieferant:innen, Sponsoren oder Geldgeber:innen Nachhaltigkeitskennzahlen zu übermitteln oder auch durch Anfragen im Zuge des Stakeholder-Engagements der berichtspflichtigen Unternehmen. Auch wird die Berichtspflicht in den nächsten Jahren sukzessive ausgeweitet und eine frühzeitige Beschäftigung mit der Thematik ist durchaus für alle hilfreich.
Verena Zelger, ESG-Beraterin bei
susform, Wien, gibt einen Überblick über die Regulatorik und ihre Bedeutung für Museen:
- Wie soll ein Nachhaltigkeitsbericht ausschauen?
- Was sind die Herausforderungen?
- Überblick über CSRD, ESRS & Taxonomie
- Umsetzung: Wie geht man vor? Welche Schritte sind zu setzen und wie sollen sie zeitlich geplant sein?
- Tools: Vorteile / Nachteile der Nutzung eines Tools
Nach dem Studium in Industrial Ecology hat sich Verena Zelger in Frankfurt/Main auf ESG-Risikobewertungen börsennotierter Unternehmen in der Food & Beverage Industrie fokussiert. Sie bringt zudem Erfahrung in der Einführung und Zertifizierung von betrieblichen Umweltmanagementsystemen sowie hands-on mit betrieblichen Umweltkennzahlen mit. Ihr Schwerpunkt in Projekten liegt auf ESG-Regulatorik, Wesentlichkeitsanalyse sowie der Nachhaltigkeitssoftware NetCero.
Soziale Nachhaltigkeit – Museen & Wellbeing
5. Februar 2025, 11 bis 13 Uhr, online
Kunst und Kultur tragen zum Wohlbefinden bei! Gleichzeitig steht die Kulturfinanzierung unter zunehmenden Druck. Museen haben einen für unsere Gesellschaft bedeutenden Wert. Doch wie können wir den besser sichtbar machen? Die Betrachtung und Messung des Beitrags von Museen zum Wellbeing – das man als Lebensqualität oder gesellschaftliches Wohlergehen beschreiben kann – ist ein neuer Ansatz zur besseren Sichtbarmachung dieses Wertes.
Die OECD empfiehlt ihren Mitgliedsländern ein
Wellbeing-Rahmenwerk als Alternative zum BIP und immer mehr Länder messen dieses Wellbeing der Bevölkerung. Museumsspezifische Indikatoren können den Beitrag von Museen zu den zwölf Wellbeing-Dimensionen messen. Was abstrakt klingt, kann in Beispielen praktisch als gesellschaftlicher Wert illustriert werden: Die inspirierende und öffentlich zugängliche Architektur bietet zusätzlichen Räume in Städten, wo die Wohnverhältnisse zunehmend teurer und beengter werden. Museumsbesuche können die Gesundheit und soziale Kontakte fördern und über Social Prescribing sogar ärztlich verschrieben werden. Mit Ausstellungen und Vermittlungsprogrammen informieren und inspirieren Museen Besucher:innen über aktuelle Themen und tragen zu Umwelt, Zivilengagement oder Gemeinsinn bei.
So wird der Tag im Museum in einen ganzheitlichen Wert übersetzt, den man intern und extern kommunizieren und diskutieren kann, um ein neues Bewusstsein für den Wert von Museen in der Öffentlichkeit, bei derzeitigen und potenziellen Besucher:innen sowie bei Förderern und Stakeholdern zu schaffen, und um diesen Wellbeing-Beitrag weiterzuentwickeln.
Sabine Doolin ist eine Museumsberaterin, die an den Wert von Kunst und Kultur für die Gesellschaft glaubt. Nach Stationen bei Procter & Gamble sowie in der Tate Britain, wo sie die Abteilung Publikumsstrategie und -forschung geleitet hat, beriet sie bis zu ihrer Rückkehr nach Österreich zahlreiche Kulturinstitutionen in Neuseeland. Im Fokus ihrer Beratungstätigkeit stehen Besucher:innenorientierung, Erfolgsmessung durch Daten sowie Organisationsentwicklung.
Klimakorridor: Annäherung in der Praxis
Netzwerkveranstaltung, 8. April 2025, 15–17 Uhr, mumok, Wien
Der Klimakorridor ist ein wichtiges Instrument für ein klimafreundliches Museum. Die Ideen dahinter jedoch sind nicht neu. Seit Jahrzehnten werden die festgesetzten Werte hinterfragt und Praxisberichte bestätigen die Möglichkeit eines Korridors für viele Sammlungsobjekte. Die Umsetzung liegt jedoch bei den jeweiligen Entscheidungsträgern und an der Haltung der Institution.
Wir möchten einen offenen Austausch der Klimawerte fördern und freuen uns über Berichte aus den Häusern wie es wirklich ist und mit welchen Methoden wo wie was gemessen und abgelesen wird. Wie können wir im Leihverkehr Transparenz leben und den Klimakorridor in Depots und Ausstellungen fördern und den Entscheidungsträgern die Einführung erleichtern?
Nachhaltiges Ausstellen – Trial & Error
23. April 2025, 11–13 Uhr, online
Nachhaltigkeit ist auch im Ausstellungswesen ein Schlüsselthema! Doch wie lassen sich Ressourcen schonen, Materialien nachhaltiger wählen und Transportwege optimieren? Welche Rolle spielen digitale Formate und interaktive Technologien bei der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks? Wie steht es um die sogenannten Rebound-Effekte? Und gelingt es immer zu überzeugen?
Erfahrungen aus der Praxis – gute wie schlechte, aber und vorallem auch Lösungen und konkrete Handlungsempfehlungen möchten wir im kollegialen Austausch diskutieren.
Denn Nachhaltigkeit ist ein Prozess der nur gemeinsam gelingen kann und das Schöne daran: Man darf voneinander lernen und good practices übernehmen.
Es berichten u. a. Sofia Rauzino, Nachhaltigkeitsbeauftragte im Museum der Moderne in Salzburg.
More to come!
Besucher:innenmobilität
12. Juni 2025, 11 bis 13 Uhr, online
Nachhaltigkeit im Museum zu leben bedeutet auch, sich mit dem Mobilitätsverhalten der Besucher:innen und Besucher auseinanderzusetzen. Insbesondere wenn es um die Erstellung einer aussagekräftigen und ehrlichen CO2eq-Bilanz geht. Doch einfach ist das bei weitem nicht. Wie die Besucher:innen anreisen entscheiden sie selbst und oft ist das Museum nicht das primäre Ziel ihrer Reise. Was also tun, um doch an valide Zahlen zu kommen, um dann Anreize setzen zu können, die greifen und positiv für das Klima sind. Ein paar Ideen hätten wir da.
Michael Jayasekara ist Gründer von vionmo, einer Boutique-Beratungsfirma, die sich auf Nachhaltigkeit in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft spezialisiert hat. Mit seinem Team begleitet er eine Vielzahl an Projekten, die nachhaltige Entwicklungen in der Branche fördern. Dazu zählen u.a. die
Nachhaltigkeitskriterien für den Tourismusinvestitionskredit des Tourismusstaatssekretariats und der OeHT, der
Green Claims Leitfaden der Österreich Werbung sowie der
ESG-Leitfaden der Österreichischen Hoteliervereinigung.
Neben der CO2eq-Bilanzierung von Hotels und Großveranstaltungen wie dem Vienna City Marathon, liegt der aktuelle Schwerpunkt auf der Analyse und Veränderung des touristischen Mobilitätsverhaltens.